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Der Begriff Kredit bezeichnet die Überlassung von Geld und vertretbaren Sachen auf Zeit. Bei der Geldleihe stellt der Kreditgeber dem Kreditnehmer einen Geldbetrag zur Verfügung, welchen der Kreditnehmer unter Einhaltung bestimmter Bedingungen zurückzahlen muss. Die Gebrauchsüberlassung von Geld wird auch als Darlehen bezeichnet (§ 488 BGB). Die Vertragsbeziehung wird durch einen schriftlichen Kreditvertrag geregelt. Darin verpflichtet sich der Kreditgeber, dem Kreditnehmer die vereinbarte Kreditsumme zur Verfügung zu stellen. Den Kreditnehmer trifft in der Regel die Verpflichtung, die geliehene Geldsumme vertragsgemäß zurückzuzahlen und eine „Leihgebühr“ in Form von Zinsen zu entrichten.

Aus rechtlicher Sicht zählt der Kredit zu den Formen der Fremdfinanzierung. Bei der überlassenen Kreditsumme handelt es sich also um Fremdkapital. Der Kredit gilt als wichtigste Form der Fremdfinanzierung für Privathaushalte und Unternehmen. Als solche stellt der Kredit eine Möglichkeit dar, um jene Anschaffungen im privaten und geschäftlichen Bereich zu tätigen, für welche die eigenen finanziellen Mittel nicht ausreichen.

Kredit und Zinsen

Die Kreditzinsen verstehen sich als Gegenleistung für die Kapitalüberlassung. Der vereinbarte Zinssatz wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Von zentraler Bedeutung ist die Bonität und der von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegte Hauptrefinanzierungssatz. Dieser Leitzins gibt an, zu welchem Preis sich die Geschäftsbanken bei der Zentralbank Geld leihen können. In dieser Funktion hat der Leitzins wesentlichen Einfluss auf das Marktzinsniveau. Der Marktzinssatz bestimmt wiederum den Kreditzinssatz. Ein niedriger Leitzins schlägt sich in einem niedrigen Kreditzinssatz nieder.

Neben der Höhe des Zinssatzes bestimmt die Art der Verzinsung die tatsächlichen Kreditkosten. Es kann ein fixer oder variabler Zinssatz vereinbart werden. Der Fixzins (Festzins) bleibt im festgelegten Zeitraum unabhängig von der Entwicklung des Marktzinsniveaus konstant und kann zwischenzeitlich nicht verändert werden. Ein Festzins kann für die gesamte Laufzeit oder einen Teil der Laufzeit des Kredites fixiert werden.

Bei variabler Verzinsung wird der Zinssatz hingegen periodisch an die entsprechende Höhe des Marktzinssatzes angepasst. In diesem Fall kann sich der für den Kreditnehmer geltende Zinssatz laufend ändern. Der variable Zinssatz muss an einen vertraglich festzulegenden Referenzzinssatz wie den EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) gekoppelt werden, um willkürliche Zinsgestaltungen zu vermeiden. Zusätzlich kann im Kreditvertrag eine Zinsobergrenze festgelegt werden.

Es muss zwischen dem nominalen und dem effektiven Jahreszins unterschieden werden. Kostentechnisch relevant ist primär der effektive Jahreszinssatz, weil er die tatsächlichen jährlichen Kosten angibt. Bei Konsumentenkrediten muss der effektive Jahreszinssatz deshalb gemäß Preisangabenverordnung zwingend im Angebot und Vertrag aufgeführt werden. Damit soll dem Verbraucher die Möglichkeit eingeräumt werden, Zinsvergleiche durchzuführen.

Kredit und Bonität

Die Kreditwürdigkeit (Bonität) bezeichnet die prognostizierte Wahrscheinlichkeit, mit welcher der Kreditnehmer die vereinbarte Tilgung ordnungsgemäß leisten kann und will. Somit beinhaltet die Bonität die wirtschaftliche Fähigkeit, den Kredit zurückzuzahlen, und die persönliche Bereitschaft, dieser Verpflichtung nachzukommen. Kreditinstitute sind gesetzlich dazu verpflichtet (§ 18 KWG), die Zahlungsfähigkeit und die Zahlungswilligkeit des Kreditnehmers zu überprüfen. Im Zuge dieser Kreditwürdigkeitsprüfung werden bonitätsrelevante Informationen eingeholt und ausgewertet. Anhand dieser Datenanalyse wird die individuelle Bonität des Kreditnehmers in Scores ermittelt. Dieser Scorewert drückt aus, inwiefern der Kreditnehmer kreditwürdig ist.

Als wichtige Informationsquelle dient die Schufa-Auskunft, welche von den Kreditinstituten bei der Wirtschaftsauskunftei Schufa eingeholt wird. Diese Bonitätsauskunft beinhaltet Daten zu bisherigem Zahlungsverhalten, bestehenden und gekündigten Konten und Krediten sowie etwaigen Vollstreckungsmaßnahmen und Insolvenzverfahren des Kreditinteressenten. Negativvermerke können zu einer negativen Bonitätsauskunft und einer Ablehnung des Kreditantrages durch den Kreditgeber führen.

Kreditinstitute bewerten die Bonität jedoch nicht nur anhand der bei der Schufa gespeicherten Daten. Vielmehr werden als weitere Faktoren die gegenwärtigen und künftigen Einkommens- und Vermögensverhältnisse berücksichtigt. Relevant sind Einkommenssituation, Höhe der monatlichen Ausgaben, vorhandene Vermögenswerte und Güterstand. Diese Informationen werden direkt beim Kreditnehmer nachgefragt, welcher entsprechende Unterlagen vorzulegen hat. Als Nachweise dienen primär Gehaltsabrechnungen, Einkommenssteuerbescheide, Grundbuchauszüge sowie Konto- und Depotauszüge. Bei Beurteilung der persönlichen Bonität spielen Arbeitsplatzsicherheit, Lebensführung und berufliche Qualifikationen eine wichtige Rolle. Die Kreditwürdigkeit wird nicht nur anlässlich der Kreditvergabe, sondern auch während der Laufzeit des Kredites regelmäßig überwacht. Verschlechterungen in der Bonität können bei bestehenden Krediten nachteilige Folgen für den Kreditnehmer auslösen. Erhöhungen in der Kreditmarge sind ebenso möglich wie die Pflicht zur Nachsicherung oder eine vorzeitige Vertragskündigen durch den Kreditgeber.

Laufzeit

Die Geldsumme wird bei Krediten zeitlich befristet zur Verfügung gestellt. Je nach Laufzeit liegt ein kurzfristiger, mittelfristiger oder langfristiger Kredit vor. Unter Kreditlaufzeit versteht man jenen Zeitraum, in welchem der Kreditnehmer die Darlehenssumme inklusive Zinsen zurückzahlen muss. Die Länge der Laufzeit richtet sich in erster Linie nach der Summe. Wohnbaudarlehen unterliegen typischerweise langen Laufzeiten zwischen 15 und 25 Jahren. Für Immobilienfinanzierungen können jedoch auch Fristen bis zu 40 Jahren gewählt werden. Konsumkredite weisen hingegen deutlich kürzere Laufzeiten von circa 2 bis 7 Jahren auf.

Bei diesen mittelfristigen Krediten geht es um die Anschaffung von Gebrauchsgütern mit mittlerer Lebensdauer. In diese Gruppe fallen Autofinanzierungen, Möbelkredite oder Urlaubskredite. Eher selten sind kurzfristige Darlehen mit Laufzeiten unter einem Jahr. Im Rahmen sogenannter Kurzzeitkredite werden Geldbeträge in Höhe von 250 Euro bis maximal 3.000 Euro ausgezahlt. Dieser Payday Loan (Zahltagkredit) stammt ursprünglich aus dem angelsächsischen Raum. Er wird in Anspruch genommen, um kleine Anschaffungen wie Elektrogeräte oder dringende Reparaturen zu finanzieren. In Deutschland wird dieses Kreditmodell seit ca. 2010 angeboten, wobei es bislang noch wenig verbreitet ist.

Die Höhe der Rate ergibt sich aus den finanziellen Möglichkeiten des Darlehensnehmers. Es ist ausschlaggebend, wie hoch die jeweilige Rate gewählt werden kann, damit sie der Kreditnehmer bedienen kann. Je höher die monatliche Rate angesetzt wird, desto geringer sind Laufzeit und Gesamtbelastung. Der Kredit kann schneller abbezahlt werden. Eine lange Laufzeit verringert hingegen die monatliche Ratenzahlung, verteuert aber den Kredit. Im Rahmen der Bemessung der Laufzeit spielen zudem der Verwendungszweck und die Nutzungsdauer des Objektes eine entscheidende Rolle. Da Gebrauchsgüter stetig an Wert einbüßen, sollte die Kreditlaufzeit den Nutzungszeitraum des Gutes nicht überschreiten. Bei Fahrzeugen kann von einer Nutzungsdauer von 5 Jahren ausgegangen werden. Bei Möbeln wird mit einem Zeitraum von 10 Jahren gerechnet. In diesen Fällen empfiehlt sich der Abschluss eines mittelfristigen Konsumkredites.

Zweckgebundener Kredit

Im Kreditvertrag kann festgelegt werden, für welchen Zweck der Kredit gewährt wird. Eine Zweckbindung ist bereits an den verwendeten Bezeichnungen wie Baudarlehen, Immobilienkredit, Autokredit (Kfz-Kredit) und Umschuldungskredit erkennbar. Der Immobilienkredit etwa kann für den Erwerb eines Eigenheimes aufgenommen werden. Autokredite sind auf die Anschaffung eines Neu- und Gebrauchtwagens beschränkt. Die zweckentsprechende Verwendung der Darlehenssumme ist häufig durch entsprechende Belege nachzuweisen. Diese Vorgehensweise dient dem Kreditgeber als Absicherung, weil die zu finanzierenden Immobilien oder Fahrzeuge häufig als Sicherheit eingesetzt werden. Kreditnehmer erhalten als Ausgleich für den eingeschränkten Verwendungszweck meistens günstigere Konditionen. Bei Autokrediten wird der Fahrzeugbrief in vielen Fällen bis zum Ende der Laufzeit von der Bank verwahrt. Aufgrund dieser Sicherungsübereignung ist es dem Kreditnehmer nicht möglich, das Fahrzeug während der Kreditlaufzeit zu veräußern. Wenn der Kreditnehmer einen vorzeitigen Verkauf plant oder nicht ausschließen will, kann ein herkömmlicher Ratenkredit die bessere Alternative darstellen.

Der Umschuldungskredit dient dem Zweck, einen bestehenden Kredit abzulösen. Da zugleich ein neuer Kreditvertrag abgeschlossen wird, kommt es zu einer Umstrukturierung der Schulden. Einerseits gibt es planmäßige Umschuldungen, welche bereits im Vorfeld vereinbart werden. Dies betrifft die sogenannten Zwischenfinanzierungen, welche als kurzfristige Finanzierungsform abgeschlossen werden, wenn die endgültige Finanzierung bereits rechtlich fixiert wurde. Zwischenfinanzierungen werden üblicherweise über einen Zeitraum von 1 bis 2 Jahren zur Überbrückung eingesetzt, bis die geplante Endfinanzierung verfügbar ist. Typische Fälle für Zwischenfinanzierungen sind noch nicht zuteilungsreife Bausparverträge, nicht sofort verfügbares Eigenkapital sowie noch nicht fällige Sparverträge und Lebensversicherungen. Bei Bausparverträgen wird eine Zwischenfinanzierung angeboten, wenn die notwendige Mindestansparungssumme erreicht, aber noch nicht zugeteilt wurde.

Andererseits können auch außerplanmäßige Umschuldungen erforderlich und/oder sinnvoll sein. Diese Umschuldungen können sowohl vom Kreditinstitut als auch vom Kreditnehmer angedacht werden. Für die Bank sind sie insbesondere interessant, wenn sich ein Wertverlust der gestellten Kreditsicherheit eingestellt hat. Umschuldungskredite können für Kreditnehmer aus wirtschaftlicher Sicht eine überlegenswerte Option sein, wenn Kosteneinsparungen erzielbar sind. Dieser Fall tritt ein, wenn der bereits bestehende Kredit unter vergleichsweise teuren Bedingungen abgeschlossen wurde. Ist das Zinsniveau in der Zwischenzeit gesunken, kann ein neuer Kredit günstiger ausfallen. Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs im Kreditsektor werden neuabzuschließende Kredite bei gleichen Geldsummen und Kreditlaufzeiten häufig zu besseren Konditionen angeboten als bereits bestehende Darlehen.

Bei Krediten mit längerer Laufzeit empfiehlt es sich daher, die Konditionen laufend zu prüfen und mit gegenwärtigen Angeboten zu vergleichen. Diese Vergleiche werden durch das Internet erleichtert und beschleunigt. Einige Kreditinstitute bieten bei Umschuldungskrediten Zusatzleistungen an und kümmern sich um die notwendigen Formalitäten im Zuge der Umschuldung.

Zweckfreier Kredit

Bei zweckfreien Krediten kann der Kreditnehmer die Darlehenssumme beliebig einsetzen, ohne an einen bestimmten Verwendungszweck gebunden zu sein. Im Regelfall wird bei zweckfreien Krediten auf die Stellung von Sicherheiten verzichtet. In diese Gruppe fällt der Konsumentenkredit, welcher zu den gebräuchlichsten Kreditarten gehört. Bei diesem Kredit handelt es sich um ein Darlehen, welches in einer Summe ausbezahlt wird und in Form von vereinbarten Teilbeträgen zu tilgen ist. Die monatlichen Raten beinhalten die Tilgung des Kredites und die Zinsen. Hinsichtlich der Höhe variieren die Darlehenssummen in der Regel zwischen 2.000 Euro und 75.000 Euro. Ratenkredite werden von Banken meistens als standardisierte Darlehensprodukte angeboten.

Wird ein Ratenkredit an einen Privathaushalt zur Finanzierung von Konsumgütern vergeben, wird dieser Kredit als Verbraucherdarlehen (Konsumentenkredit) behandelt. Agieren Gewerbetreibende oder Selbstständige als Kreditnehmer, liegt ein Produktivkredit zur Finanzierung von Betriebsmitteln oder Investitionen vor.

Als Sonderform des Ratenkredites gelten neben dem Kleinkredit der Sofortkredit, welcher sich durch seine schnelle Abwicklung bei Kreditentscheidung und Auszahlung auszeichnet. Dieser zweckfreie Blitzkredit eignet sich, wenn geringere Beträge zwischen 1000 Euro und 25.000 Euro dringend benötigt werden. Auf eine Besicherung wird regelmäßig verzichtet. Die Kreditvergabe ist an den Nachweis eines regelmäßigen Einkommens geknüpft. Sofortkredite können sowohl bei Filialbanken als auch bei Online- und Direktbanken beantragt werden.

Sofortkredit – sofort zum Kredit

Ein Sofortkredit ist ein Kredit, der entsprechend sofort ausgezahlt wird. Oftmals vergehen nur wenige Stunden von der Antragstellung bis zur Bewilligung. Dies gilt hauptsächlich für Online-Sofortkredite, bei denen die Bonitätsprüfung durchgeführt wird, sobald der Kreditantrag eingegangen ist. Für Personen, die dringend Bargeld benötigen, kann ein Sofortkredit die richtige Wahl sein. Dennoch empfiehlt es sich, nicht vorschnell zu handeln, sondern einen Kreditvergleich durchzuführen und erst dann eine Entscheidung für eine Kreditaufnahme zu treffen.

Wo man einen Sofortkredit bekommt

Nahezu alle Banken und Sparkassen bieten einen Sofortkredit an. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass er nach der Bewilligung komplett ausgezahlt wird und in Raten zurückgezahlt werden muss. Dies geschieht monatlich über einen vertraglich festgelegten Zeitraum, der Laufzeit genannt wird. Die Höhe der monatlichen Tilgungsrate richtet sich nach der Laufzeit und der Kreditsumme. Eine lange Laufzeit hat in der Regel eine niedrigere und eine kurze Laufzeit eine höhere Kreditrate zur Folge. Es muss aber nicht nur der Tilgungsbetrag gezahlt werden, sondern es werden auch Zinsen fällig. Von seinen Grundprinzipien unterscheidet sich ein Sofortkredit nicht von einem Ratenkredit. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die sofortige Bearbeitung des Kreditantrages und die überdurchschnittlich schnelle Auszahlung.

Mögliche Verwendungszwecke eines Sofortkredits

Die meisten Sofortkredite sind frei verwendbare Ratenkredite. Das Geld kann zur Finanzierung wichtiger Ausgaben oder Reparaturen genutzt werden. Der Kreditgeber benötigt keinen Verwendungsnachweis. Anders sieht es bei einem Autokredit, Modernisierungskredit oder einem vergleichbaren Kredit aus. All diese Kredite dürfen nur für ihren vorgesehenen Zweck eingesetzt werden. Dies gilt unabhängig davon, ob sie bei einem Händler oder bei einer Bank aufgenommen werden.

Viele Personen nutzen einen Sofortkredit auch zur Finanzierung von Feierlichkeiten, von einer Weiterbildung oder vergleichbarer Ereignissen. Der Sofortkredit kann eine gute Alternative zum Dispokredit auf dem Girokonto darstellen. Die Zinsen sind größtenteils geringer und die kontinuierliche Rückzahlung ist gesichert. Bei einem Dispokredit besteht das Problem, dass er zwar jederzeit in Anspruch genommen, aber auch flexibel zurückgezahlt werden kann. Geschieht dies nicht, bleibt das Konto für längere Zeit im Minusbereich, mit der Folge, dass erhebliche Zinsen fällig werden.

Wie es mit den Konditionen aussieht

Die Kreditanbieter legen die Kreditsumme und die Laufzeiten fest. Das Gleiche gilt für die Zinsen. Sie richten sich einerseits nach den Vorgaben der Kreditgeber und andererseits nach den allgemeinen Marktzinsen. In einigen Fällen wird die Zinshöhe in einem erheblichen Maße von der persönlichen Bonität des Kreditnehmers beeinflusst. Diese Kredite werden bonitätsabhängige Kredite genannt und unterscheiden sich von den bonitätsunabhängigen Krediten, bei denen alle Kreditnehmer, die die Voraussetzungen erfüllen, den Sofortkredit zu identischen Konditionen erhalten.

Bei einem Sofortkredit mit langen Laufzeiten sind die monatlichen Tilgungsraten zwar niedriger, die Zinsen dafür aber umso höher. Wer kurze Laufzeiten wählt, hat zwar den Nachteil, dass die monatlichen Tilgungsraten hoch sind, zahlt aber letzten Endes weniger zurück, denn die Zinsen verringern sich bei kurzen Laufzeiten oftmals erheblich. Hier gilt es, das Für und Wider abzuwägen und dabei insbesondere die persönlichen finanziellen Verhältnisse und die Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen.

Antragstellung und Bewilligung von Sofortkrediten

Sobald die Entscheidung für einen Anbieter gefallen ist, kann der Kreditantrag gestellt werden. In der heutigen Zeit gewinnt die Antragstellung im Internet immer größere Bedeutung. Sie ist zeit- und ortsunabhängig möglich und erfordert lediglich einen Internetzugang. Auf der Webseite des Kreditanbieters befindet sich ein Antragsformular, das vollständig ausgefüllt werden muss. Außerdem sind noch verschiedene Unterlagen erforderlich, die die Zahlungsfähigkeit des Kunden belegen. Dies können Einkommens- oder Vermögensnachweise sein. Zur Feststellung der Identität wird das Postident-Verfahren oder das Videoidentverfahren durchgeführt.

Für das Postident-Verfahren muss der Kreditantrag ausgedruckt und zur Post gebracht werden. Dort ist der Personalausweis oder der Reisepass vorzulegen. Eine Alternative ist das Videoidentverfahren. Dazu muss der Antragsteller über eine Webcam verfügen und entweder den Personalausweis oder den Reisepass aufnehmen. Dieser Nachweis kann anschließend dem Kreditgeber übermittelt werden.

Liegen alle Antragsunterlagen vor, erfolgt eine umgehende Bonitätsprüfung. Dazu wird auch eine Schufa-Auskunft eingeholt. Ist die Kreditwürdigkeit gegeben, erfolgt eine umgehende Zusage. Dies dauert oftmals nicht länger als eine Stunde. In einigen Fällen kann eine Zusage auch schon nach wenigen Minuten erfolgen. Nach der Bewilligung wird der Sofortkredit respektive das Geld auf das Konto des Kreditnehmers überwiesen.

Kreditgeber

In den meisten Fällen agieren Banken und Sparkassen als Kreditgeber. Neben herkömmlichen Filialbanken vergeben auch Direktbanken Kredite. Bei diesen filiallosen Banken erfolgt die Abwicklung des Kredites online. Von Kreditgebern abzugrenzen sind die Kreditvermittlungen, welche lediglich als gewerbliche Vermittler zwischen Kreditinteressent und Kreditgeber agieren, ohne selbst Kredite zu vergeben. Kreditvermittlungen verrechnen für ihre Vermittlungstätigkeit, Provisionen und Auslagen für tatsächliche Aufwendungen, welche der Kreditnehmer bei Ausbezahlung des Darlehens zu leisten hat. In diesem Bereich ist Vorsicht geboten. Besonders günstige Konditionen können sich als unseriöse Angebote herausstellen. Die Verrechnung von Provisionen im Vorfeld der eigentlichen Kreditvergabe und der Verkauf von Beratungsverträgen und Versicherungen sind ebenso als Zeichen mangelnder Vertrauenswürdigkeit zu werten wie teure Beratungshotlines und unnötige Hausbesuche.

Spezielle Kredite für Beamte und Studenten

Der Studierendenkredit ist auf die Bedürfnisse Studierender zugeschnitten, welche Kapital benötigen, um ihr Studium finanzieren zu können. Da dieser Kredit zweckgebunden ist, sind entsprechende Immatrikulationsbescheinigungen und Studienerfolgsnachweise zu erbringen. Die Kreditsumme wird üblicherweise in monatlichen Raten ausbezahlt. Dieser Kredit ist zeitlich befristet und zeichnet sich durch günstige Zinskonditionen aus. Nach Abschluss des Studiums erfolgt die Rückzahlung des Kredites. Regelmäßig wird ein tilgungsfreier Zeitraum von 12 bis 24 Monaten nach Studiumsende vereinbart. Der Beginn der Rückzahlung setzt erst nach Ablauf dieses Zeitraumes ein. Meist besteht die Möglichkeit, Sondertilgungen vorzunehmen.

Spezialkredite stehen auch Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes offen. Bei Beamtenkrediten sind höhere Kreditsummen und günstigere Konditionen als bei normalen Ratenkrediten möglich. Diese Besonderheiten resultieren aus der hohen Sicherheit des Beamteneinkommens. Derartige Kredite werden häufig ohne Sicherheiten als Blankokredite gewährt. Bei Beamtenkrediten handelt es sich in vielen Fällen um endfällige Darlehen, welche an eine Lebensversicherung gekoppelt sind. Diese Kreditart kann langfristig für eine Laufzeit von bis zu 20 Jahren zum Zweck der Finanzierung eines Eigenheimes abgeschlossen werden.

Absicherung von Krediten

Kreditinstitute können ihre Kreditzusage an die Bereitstellung von Sicherheiten durch den Kreditnehmer knüpfen, um sich gegen das Ausfallrisiko abzusichern. Die Wahl der Kreditabsicherung richtet sich vordergründig nach den Vermögensverhältnissen des Kreditnehmers. Bei niedrigen Kreditsummen und kurzfristigen Laufzeiten kann die Verpfändung künftiger Lohn- und Gehaltsforderungen als Kreditsicherheit eingesetzt werden. Als Kreditbesicherung können zudem Wertgegenstände wie Sparbücher, Wertpapiere, Schmuck oder Antiquitäten bei der Bank hinterlegt werden.

Kreditinstitute können als Sicherheit den Abschluss von Ablebensversicherungen und Kredit-Restschuldversicherungen (KRSV) verlangen. Mit diesen Versicherungen sollen der Kreditbetrag und die Kreditkosten gegen Risiken wie Krankheit, Erwerbslosigkeit oder Tod des Kreditnehmers abgesichert werden. Alternativ ist es auch möglich, bereits bestehende Lebensversicherungen zu verpfänden.

Häufig genutzte Sicherheiten sind Hypotheken, welche dem Kreditinstitut ein Pfandrecht an einer Immobilie einräumen. Der Wert der beliehenen Immobilie übersteigt in der Regel den Auszahlungsbetrag des Darlehens. Mit dem Erlös aus einer allfälligen Zwangsversteigerung werden die noch offenen Kreditschulden des Kreditnehmers beglichen.

Kreditinstitute können sich gegen Zahlungsausfälle auch durch Bürgschaften absichern. Die Bürgen verpflichten sich, als Drittschuldner bei Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers die offenen Kreditschulden zu begleichen.
Wenn der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht vereinbarungsgemäß nachkommt, kann somit der Kreditgeber bei Sachsicherheiten auf die verpfändeten Vermögensgegenstände zurückgreifen und diese verwerten. Bei Personensicherheiten können die Bürgen zur Zahlung herangezogen werden.

Die Kosten für Kredit

In erster Linie bestimmen die vereinbarten Zinsen die Kosten. Banken und Sparkassen dürfen Verbrauchern für Kredite keine Bearbeitungsgebühren berechnen. In einem Grundsatzurteil entschied der BGH, dass entsprechende Bestimmungen in Darlehensverträgen unzulässig sind.

Für den Zeitraum zwischen Darlehenszusage und Darlehensauszahlung können Bereitstellungszinsen verlangt werden. Weiterhin können Kosten für die Besicherung des Kredites im Zuge des Abschlusses einer Restschuld-Versicherung oder der Eintragung einer Hypothek anfallen. Bei vorzeitiger Kündigung des Darlehensvertrages durch den Kreditnehmer kann eine Vorfälligkeitsentschädigung auf Basis der Wiederanlagerendite der Kapitalmarktstatistik der Deutschen Bundesbank verrechnet werden. Bei verspäteten Zahlungen werden dem Kreditnehmer zusätzlich Mahnspesen und Verzugszinsen in Rechnung gestellt.

Mögliche Zusatzvereinbarungen bei Kredit

Im Kreditvertrag getroffene Zusatzvereinbarungen können die Flexibilität des Kreditnehmers während der Kreditlaufzeit erhöhen. Sinnvoll ist die Vereinbarung einer Option zur Leistung von Sondertilgungen. In diesem Fall können zusätzlich zu den Raten größere Geldbeträge einbezahlt werden, welche die Kreditsumme, die Zinsen und die Kreditlaufzeit reduzieren.
Die Tilgungsänderungsoption ermöglicht es hingegen, die Kreditrate nach oben und unten anzupassen, sodass der Kreditnehmer auf eventuelle Einkommensänderungen bedarfsgerecht reagieren kann. Diese Optionen erweisen sich vorwiegend bei langfristigen Kreditfinanzierungen als vorteilhaft.

Einige Banken offerieren die Möglichkeit, die Raten einmal im Jahr auszusetzen. In diesem Fall verlängert sich die Kreditlaufzeit um den Zeitraum der Ratenaussetzung, wodurch sich der Kredit verteuert.

Rahmenkredit und Kontokorrentkredite

Neben Krediten mit fix vereinbarten Darlehenssummen gibt es auch Kredite mit Verfügungsrahmen, welche bei Bedarf ausgeschöpft werden können. Bei den sogenannten Kontokorrentkrediten wird ein Limit vereinbart, bis zu welchem der Kreditnehmer den Kredit in Anspruch nehmen kann. Innerhalb dieses Kreditrahmens (Kreditlinie) kann der Kreditnehmer je nach Bedarf durch wiederholte Verfügungen über sein Konto beliebige Geldbeträge beanspruchen. Kontokorrentkredite räumen damit eine gewisse Flexibilität ein, zumal der Kreditnehmer selbstständig darüber entscheiden kann, wann und in welcher Höhe er Geld leihen will. Flexibel gestaltet sich auch die Rückzahlung, welche jederzeit zur Gänze oder in unregelmäßigen Teilbeträgen erfolgen kann. Ein Kontokorrentkredit wird hauptsächlich gewählt, um kurzfristige finanzielle Engpässe auszugleichen. Da die Bank jederzeit die Rückzahlung einfordern kann, handelt es sich formell um ein kurzfristiges Darlehen. Für Unternehmen stellt der Kontokorrentkredit einen Betriebskredit dar, welche der Finanzierung der unternehmerischen Tätigkeit dient. Privatpersonen wird diese Kreditart als Dispositionskredit (Dispokredit) zur Verfügung gestellt.

Der Dispokredit bezeichnet den Kreditrahmen, welcher Privatkunden auf dem Girokonto (Kontokorrentkonto) von Banken eingeräumt wird. Die Höhe kann auf bis zu drei Netto-Monats-Einkommen festgelegt werden. Für den tatsächlich beanspruchten Kreditbetrag werden Sollzinsen in Rechnung gestellt, welche im Vergleich zu anderen Darlehensformen hoch ausfallen.

Diese Zinsen sind in der Regel variabel und werden dem aktuellen Zinssatz angepasst. Wurde das vereinbarte Limit überschritten, wird zusätzlich zu den Sollzinsen eine Überziehungsprovision fällig. Zudem sind üblicherweise eine Bereitstellungsprovision und eine Kontoführungsgebühr zu entrichten.

Rahmenkredite können nicht nur über das Girokonto, sondern auch über ein separates Referenzkonto durch Einräumen eines Kreditrahmens gewährt werden. Der Kreditnehmer kann diesen Abrufkredit (Rahmenkredit) innerhalb der Kreditlinie (regelmäßig zwischen 5.000 und 25.000 Euro) in gewünschter Höhe abrufen. Die Bank veranlasst die Auszahlung (Abruf) auf das Referenzkonto. Der Rahmenkredit zeichnet sich gegenüber dem Dispositionskredit durch niedrigere Zinsen und eine kostenlose Bereitstellung aus. Er eignet sich vor allem bei kurzfristigem Geldbedarf für einen Zeitraum unter einem Jahr.

Bei Laufzeiten über 12 Monaten erweist sich hingegen der Ratenkredit als kostengünstigere Alternative. Ähnlich besteht auch bei Kreditkartenkonten die Möglichkeit, einen Überziehungsrahmen einzurichten und je nach Bedarf zu nutzen. Faktisch werden diese Kreditformen unbefristet zur Verfügung gestellt, solange die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers mit dem vereinbarten Limit im Einklang steht. Meist handelt es sich um sogenannte revolvierende Kredite. Diese Kredite können je nach wirtschaftlichen Verhältnissen des Kreditnehmers teilweise getilgt werden, um anschließend wieder bis zum Limit ausgeschöpft zu werden.